Die Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) ist eine Methode zur Quantifizierung der potenziellen Umweltauswirkungen während der gesamten Lebensdauer eines Gutes, Produkts oder einer Dienstleistung – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Verwendung bis hin zur Entsorgung und zum Recycling. Auf diese Weise wird das Risiko einer Verlagerung von Umweltbelastungen zwischen den Lebenszyklusphasen vermieden. Darüber hinaus liefert die Ökobilanz ein Umweltprofil des Produkts für mehr als nur eine Wirkungskategorie (z.B. Kohlenstoff-Fußabdruck). Die verschiedenen Wirkungskategorien, die wir bei greenzero berücksichtigen, werden im Folgenden erläutert.
Die Ökobilanz hilft, sich auf die wichtigsten Umweltauswirkungen zu konzentrieren, wenn das Unternehmen Nachhaltigkeitsprogramme und -richtlinien entwickelt und bewertet; sie hilft auch, die Umweltauswirkungen bei Produktentscheidungen hinsichtlich Design, Materialien und Herstellung zu erkennen und zu reduzieren. Die Ergebnisse der Ökobilanz werden in der Zusammenarbeit mit externen Interessengruppen dazu verwendet, die Auswirkungen von Materialien und Verbraucherpflege zu reduzieren.
Life-LCA (Lebens-Ökobilanz) ist ein Konzept, das von Görmer et al. (2019) entwickelt wurde und auf der klassischen Produkt-LCA-Methode basiert. Es konzentriert sich als neues Studienobjekt auf den Menschen anstatt auf Produkte. Die Life-LCA ist eine zweidimensionale Methode, die sowohl den menschlichen Lebenszyklus (Dimension 1) als auch den Lebenszyklus der konsumierten Produkte (Dimension 2) umfasst. Der Ansatz schärft das Umweltbewusstsein der Menschen, indem er ihre spezifischen Umweltauswirkungen umfassend messbar und damit greifbar macht. Life-LCA wendet den gleichen Ansatz der Wirkungsabschätzung an wie die klassische Produkt-LCA, basierend auf mehreren Wirkungskategorien.
Was ist eine Wirkungskategorie?
Emissionen in die verschiedenen Umweltkompartimente (Wasser, Boden, Luft) treten in jedem einzelnen Schritt eines Produktlebenszyklus auf. Im Verlauf einer Ökobilanzstudie wird eine große Menge an Emissionsdaten gesammelt: Emissionen aus der Rohstoffgewinnung, der Produktherstellung, der Energie- und Abfallproduktion usw.. Diese Emissionen kommen in verschiedenen Formen und Formaten vor.
Eine Wirkungskategorie (oder LCIA-Kategorie*) fasst verschiedene Emissionen zu einer Wirkung auf die Umwelt zusammen. Dies geschieht durch die Zuordnung der Emissionsergebnisse zur jeweiligen Kategorie (ein Schritt, der als Klassifizierung bezeichnet wird). Die Berechnung der Ergebnisse des Kategorieindikators erfolgt, indem die Emissionen mit Hilfe von Charakterisierungsfaktoren in eine gemeinsame Einheit umgerechnet werden (ein Schritt, der als Charakterisierung bezeichnet wird).
Eine Wirkungskategorie fasst komplexe Daten in verständlichen Zahlen zusammen – Zahlen, die ein konkretes Bild davon vermitteln, wie die Auswirkung tatsächlich ist.
*LCIA, Life Cycle Impact Assessment, Lebenszyklus-Auswirkungsanalyse
// Überblick über die von uns verwendeten Wirkungskategorien //
In der heutigen Welt der Ökobilanzen gibt es viele Kategorien, die Hinweise auf verschiedene Auswirkungen auf die Umwelt sowie auf die menschliche Gesundheit geben. Sie befinden sich in unterschiedlichen Stadien der methodischen Entwicklung, so dass auch ihre Robustheit unterschiedlich ist. In unserem Modell betrachten wir eine begrenzte Anzahl von Kategorien, die wir als die wissenschaftlich robustesten und für unser Instrument als besonders relevant erachten: